Lebensmittel wandern. Das hat positive Aspekte. Ihre Einwanderung bereichert unseren Essenstisch. Wir lernen ganz neue Gerüche, Geschmäcker und Essrituale kennen.

Allerdings sind ihre Wanderungsgeschichten nicht immer gewaltfrei. Viele, gerade exotische Früchte und Gewürze sind eingebunden in den ehemaligen Kolonialhandel und in heutige (postkoloniale) ungleiche Welthandelsstrukturen als seine Folge – und damit in ein extrem gewaltvolles und menschenverachtendes System.

Kolonialismus und Postkolonialismus betreffen alle: alle Staaten und alle Menschen – selbst wenn Einzelne nicht direkt in das System eingebunden waren. (Die Schweiz z.B. hatte nie eigene Kolonien, dennoch ist sie bekannt für ihre Schokoladenproduktion – ein explizit koloniales Produkt). Der Kolonialismus hat weiter wirkende Machtverhältnisse geschaffen und überall stoßen wir auf seine Echos, seine Spuren und Nach-Wirkungen: Warum zum Beispiel sind in westeuropäische Ländern Bananen jederzeit käuflich und billig? Warum ist Schokolade im globalen Norden so billig, während die Kakaobauern zu geringsten Löhnen arbeiten? Warum werden die Grenzen für Waren aus dem globalen Süden geöffnet, für die Menschen nicht?

Wanderung Banane

Wanderungsgeschichte der Banane